Generative Typografie


Auf dem Gebiet der Schriftgestaltung wurde schon immer viel experimentiert, da das Entwerfen und Produzieren einer Schrift ein komplexes und aufwändiges Unterfangen ist. Dies manifestiert sich am offensichtlichsten in den vielen Regeln und Systemen, die die Schriften und die Schriftgestaltung im Laufe der Zeit hervor gebracht haben. Gerade wegen dieser Regeln und Systeme ist die Typografie ein hervorragendes Gebiet für generative Ansätze, die das System ansich gestalterisch betrachten und formen. Sie nähern die Schriftgestaltung wieder dem – ebenfalls generativen – Prozess des Schreibens an. Schrift wird nicht mehr als Gruppe einzelner Formen, als Momentaufnahme, sondern als lebendiges und dennoch wohl definiertes System verstanden.

Der Kurs »Generative Typografie« fand im Sommer 2008 an der Fachhochschule Mainz in Kooperation der Fächer Konzeptionelle Gestaltung (Philipp Pape) und Medieninformatik (Florian Jenett) statt. Von den Studenten wurden interaktive Systeme zum Generieren von Schrift mit Hilfe der Programmiersprache Processing entwickelt. Im Laufe des Kurses haben sich zwei grundlegende Ansätze entwickelt: der eine ging von selbst gestalteten minimalen Buchstabengrundformen aus, der andere arbeitete mit der Manipulation vorgegebener Schriften. Darüber hinaus wurden unterschiedlichste Ansätze wie Mischungen, Verschmelzungen, Vereinfachung, Auflösung, Rasterung, Verwebung, Nachzeichnung etc. verfolgt.


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